bmg06-Info

Info für Mitarbeiter der bmg06 von W.Ruhs-Privat (keine offizielle BMG-Firmeninformation!!!) Tipps Mobilität Gesetzeslage Bewerbung Arbeitsmarkt

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Location: Braunschweig, Niedersachsen, Germany

Hier biete ich ein Infoportal für ehem.BMG Mitarbeiter. Des weiteren wird hier die Umgebung vom Prinzenpark mit Nussberg und seine Einkehrmöglichkeiten beschrieben.

Thursday, March 30, 2006

Stellungnahme des Leiters Qualitäts - und Prozessmanagement (QP) Ralf Müller

Prozessmanagement (QP)
Ralf Müller


04.04.2006

Diese Stelle QP wurde Anfang 2003 geschaffen. Ziel ist gewesen, ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 aufzubauen und
alle Geschäftsprozesse zielgerichtet zu verbessern.
Dazu ist eine Mentalität notwendig, die für Aufbau, geduldiges und
langfristiges Handeln, Bereitschaft zum Bereitstellen
qualifizierter Mittel und für Visionen steht.

QP fand ein Unternehmen vor,
das diesbezüglich einen Tiefstand erreicht hatte.
Die Geschäftsführungen der BMG und der Muttergesellschaft Huber
haben in den Jahren zuvor durch Produktverlagerung und rigorosen
Abbau von Personal die notwendigen Rahmenbedingungen vernichtet,
so dass die notwendigen Qualitätsprozesse, Aufgaben der
Arbeitssicherheit, technischen Entwicklungen und eine
notwendige Auslastung nicht mehr sichergestellt werden konnten.

QP wirkte seit 2003 zusammen mit vielen Mitarbeitern
dieser Entwicklung entgegen, um die BMG wieder
zukunftsfähig zu machen – mit Erfolg!
Dazu wurde mit hohem Aufwand und viel Überzeugungsarbeit
eine Trendwende eingeleitet, die eine Basis für ein stabiles
und zukunftsorientiertes Unternehmen bildet.

Es folgte ein langes und hartes Ringen mit den Führungskräften,
die sich scheuten, Mittel zu Verfügung zu stellen, lediglich extrem
kurzfristige Ziele im Auge hatten und sich gegen
Innovation und Visionen stellten.

Die schon lange bekannten und dokumentierten Mängel und Schwachstellen
wurden zu sehr ignoriert, es war kaum Bereitschaft vorhanden,
dringend notwendige Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten,
insbesondere wenn es darum ging,
in die notwendigen Mittel zu investieren.

Zudem wurde eine weitere Schwachstelle offenbar,
die nicht in Angriff genommen wurde. Sowohl aus der Belegschaft
als auch und vor allem von den Mitarbeitern des Vertriebs kamen
Ideen zu Weiterentwicklung auf dem Markt,
zu neuen Produkten und zu neuen Kunden.

QP leitete Ende 2004 Brainstormingaktivitäten ein,
um bei der Entwicklung einer Marktstrategie zu helfen.
Die Geschäfts- und Vertriebsleitung haben sich diesen Ideen
nicht angeschlossen und förderten leider zu wenig dieses Engagement.
So hat die BMG eine große Chance vertan,
sich in diesem Bereich zu entwickeln.
Mehrfaches Einfordern von QP, Möglichkeiten für Vertriebsstrategien
zu suchen und Anstrengungen zu steigern, wurden ignoriert.
Erst durch Initiativen der Muttergesellschaft wurde
dieses Thema neu aufgegriffen; zu spät?

Die Belegschaft hat sehr motiviert an Qualitätsverbesserungsprozessen
teilgenommen und in allen Bereichen erfolgreich zur Prozess
- und Qualitätsverbesserung beigetragen.
So war es möglich, z.B. Reklamationskosten zu senken,
Ausschusszahlen zu reduzieren, die Linienleistungen zu erhöhen,
Unfallzahlen zu senken und die Qualität und Spezifikationen
und Informationen zu verbessern.

In den Jahren 2004 bis Anfang 2006 hat sich die BMG
sehr gut entwickelt und hätte sogar erfolgreich
das BRC - Zertifikat
(Hygienesystem nach dem international
anerkannten britischen Standard)
Anfang 2007 erhalten können. Diese Aspekte wären
eine sehr gute Basis für eine erfolgreiche
Zukunft gewesen.

Umso unverständlicher ist die kurzfristige Mitteilung des Entschlusses,
die BMG am Standort Braunschweig zu schließen. Es besteht keine
wirkliche Notwendigkeit für diesen Schritt.
Mehr Engagement für Aufbauarbeit und Risikobereitschaft
wäre von der obersten Leitung vonnöten gewesen.
Leider zeigte sich das obere Management nur in der Lage,
den einfachen aber destruktiven Weg der Radikalsanierung zu gehen.

Ein Schlag ins Gesicht der engagierten Mitarbeiter
und der Arbeit von QP. Das schon längst überholte Denken
in Finanzkennzahlen und die fragwürdige Mentalität
der einseitigen Gewinnoptimierung zerstörte wieder einmal
Arbeitsplätze und Industriestandorte in Deutschland.

Hier endet die Stellungnahme von Herrn Ralf Müller

Vielen Dank für diese offene Bestandsaufnahme aus der
oberster Führungsetage. W.Ruhs

Inhalte der Betriebsvers vom 30.03.06

Betriebsversammlung vom 30.03.06

Anwesend waren der gesamte BR,

die Geschäftsleitung und die
Belegschaft.

Vorsitzender Klaus-P. Schmidt
zeigte deutlich dass der BR nach allen Richtungen
recherchiert, um wirkungsvoll agieren zu können.
Es wird auch ein Jurist konsultiert, der die Verträge
(bevor sie unterzeichnet werden) bewertet und
auf mögliche Nachteile und Ungereimtheiten prüft.

Dann schilderte uns Klaus einen Telefonanruf in dem
sich ein solventer Käufer nach der BMG erkundigt hat.
Ein Telefonanruf bei Dr. Opferkuch machte aber alle
Hoffnungen zunichte dass in dieser Richtung etwas
geschehen könnte.

Gemeldet hat sich auch die Staatskanzlei Wulf
(ein Herr Braun). Leider zu spät, aber immerhin
ist man wenigstens aufmerksam geworden.

Nochmals wurden die Zahlen bestätigt das etwa 70
Mitarbeiter (20 Öhringen/Druckerei u. 50 in Landshut)
weiterbeschäftigt werden könnten???
Auf die Frage ob denn in Landshut die Räumlichkeiten
vorhanden wären, konnte keine schlüssige Antwort
erbracht werden. Das Thema wurde nicht weiterverfolgt.

Den Höhepunkt der Betriebsversammlung bildete
zweifellos ein

Brief der Belegschaft.

Vorgetragen hat ihn hervorragend BR - Mitglied Sevim Kubat.
Wirkungsvoll wurde die Stimmungslage der Belegschaft
wiedergegeben und mit zustimmenden Beifall quittiert.
http://bmg06.blogspot.com/2006/03/brief-der-belegschaft-von-300306.html
Jetzt kann der Brief in voller Länge und unkekürzt gelesen werden WR
.
Manfred Helmerichs
IGM- Gewerkschafts - Sekretär
machte nochmals deutlich
Das die Verlagerung der BMG aus BS einem „abholzen“ gleicht,
ohne wieder aufzuforsten. Auf irgendwelche „Scheinangebote“
wird man nicht eingehen.

Die Geschäftsleitung - vertreten durch
Herrn Dr. Thomas Heidemann, BS -
schilderte die finanzielle Entwicklung der BMG, die durch
Verluste den HUBER - Konzern derart belastet hätte, dass
die Konzernmutter nur noch die Möglichkeit sah,
den Betrieb in BS zu schließen.

Es wurde jedoch betont, dass die Belegschaft und
die technischen Innovationen einen
enormen Beitrag erbracht haben, um unsere Produkte
trotz verminderter Belegschaftsstärke

kostengünstiger und schneller
zu fertigen.
Dies geschah auch durch Lohnverzicht,

32-45 Wochenstunden und
Kurzarbeit.
Letztlich hätten aber der Absatzeinbruch im 2.Halbjahr 2005 der BMG
den Todesstoß versetzt,
(und alle Opfer der Belegschaft zunichte gemacht /W.R.)

Unser zweiter Geschäftsführer
Herr Thomas Schuh
von der Firma KLANN bestätigte, dass es auch dort zu
Absatzeinbußen gekommen sei. Er schloss sich den
Ausführungen von Herrn Dr. Heidemann an und bekräftigte,
dass ein Schmuckdosengeschäft im Huberkonzern nur durch
die Verschmelzung beider Betriebe
in Landshut
weitergeführt werden kann.

Wortmeldungen der Belegschaft
und eine heftige Debatte
machten deutlich das dies nicht so hingenommen wird!

Man fühlte sich hinters Licht geführt und getäuscht.
Anhand kritischer Fragen und Beispielen wurde deutlich,
dass es sich doch auch um ein Konglomerat von
Fehlentwicklungen gehandelt hat, und es nicht nur die
schwache Auftragslage gewesen sein kann,
die diese fatale Entwicklung herbeigeführt hat.
So sah das auch der Leiter des Produkt
und Qualitätsmanagment
Er bezog emotional - deutlich Position zu einigen Fehlentwicklungen.
Dennoch konnte jeder die Sachlichkeit seiner Argumente
nachvollziehen.
(Er wird auch noch in einer eigenen Stellungnahme Fakten
Präsentieren und ausführlich darlegen.)

Vermutungen wurden geäußert das
Markttrends unterschätzt und Alarmsignale nicht
gebührend beachtet wurden. ( Stärkere emotionale
Kraftausdrücke sind den Ohrenzeugen bekannt)

Herausgestellt habe ich (W.R.) das man technisch
versiertes Personal nicht so einfach aus einem gut
funktionierendem Umfeld herauslösen kann.


Selbst der beste Maschineneinrichter oder Linienführer
benötigt einen eingespielten Werkzeugbau mit der
entsprechender Instandhaltung und Konstruktion um
einen reibungslosen Produktionsverlauf zu ermöglichen.
Gerade in der Feinstblechproduktion hat dieser Aspekt
immense Bedeutung.
.
(Nach 34 Jahren Berufserfahrung
weis man wovon man spricht und hat schon einige
Bruchlandungen erlebt, weil man diesen
Umstand ignoriert hat.)
.
Nur das Feedback aller Abteilungen hat bisher dazu
beigetragen, dass unerwartete Probleme gelöst und
Liefertermine eingehalten werden konnten.


Isoliert an einem anderen Standort
und einem neuen Umfeld,
sind selbst Erfahrene Techniker nicht in der Lage sofort
ihr volles Leistungspotential abzurufen.

Nebenbei müssen sie (und ihre Angehörigen) auch noch
die völlige Zerschlagung ihrer bisherigen

Lebensplanung verkraften und
in neue Bahnen lenken.

Einig ist man sich dass jetzt
statt einer Baustelle, drei eröffnet worden
sind (1.Druckerei Öhringen, 2.Landshut, 3.BMG)
und die Verantwortlichen erst noch beweisen müssen,
ob sie dieser logistischen Herausforderung gerecht werden.

Das war in groben Zügen die BV. Schade dass einiges nicht
schon ein Jahr früher so deutlich angesprochen wurde
.

Ermuntern möchte ich jeden seinen Job so gut wie bisher zu
erledigen. Nur so können wir sicherstellen, dass nicht durch
irgendeinen Vorwand noch früher Schluss gemacht
wird. Bewahren wir uns weiterhin
eine gute Kommunikation.
Haben wir auch Verständnis dafür, das bei den meisten
die Nerven blank liegen. Aber nur in der Besonnenheit
kann man klare Gedanken fassen und verhindern,
dass wichtige Details unbeachtet bleiben.

Den Blick nach allen Seiten gerichtet hoffe ich,
dass es mir möglich ist, euch noch umfassender zu
informieren. Ich werde jedoch nur Fakten nennen
die keine "Firmengeheimnisse" sind.
Wenn das Infoportal eure Zustimmung findet
schreibt mir bitte eine Mail.
.

Kommentar vom Konstruktionsleiter Dirk Zirbes und Arbeitsvorbereitung Hartmut Voigt

Technische Leiter der BMG - Herr Dirk Zirbes
(Er hat auch zusammen mit Herrn Müller etliche
Workshops betreut und umgesetzt ),
hängt nach 18 Jahren BMG mit seinem
"vollsten persönlichen Einsatz" an dieser Firma.

Er mochte hier seinen Dank für alle hinterlassen,
die wirkungsvoll mit ihm zusammengearbeitethaben,
und es auch weiterhin könnten.
Leider will das der HUBER - Konzern nicht zulassen.
Hier folgt ungekürzt sein Kommentarbezüglich
unser aller Zukunft.(W.Ruhs)

Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,

ich blicke nun auch schon auf 18 Jahre BMG zurück,
es waren nicht immer leichte Jahre, und Wir hatten
einige schwierige Aufgaben zu lösen.
Aber auf Grund der guten Zusammenarbeit undEinsatzbereitschaft
der ganzenBelegschaft haben Wir es immer geschafft,
unsere Aufgaben zu meistern.
Dies ist nun vorbei und unsere intakte Mannschaft wird
mutwillig auseinander geschlagen,
um in Landshut mit unseren Produkten wiederGewinne zu erzielen.
Aber wie soll das funktionieren,wenn wir hier in Braunschweig
seit Jahren mit dengleichen Produkten nur Minus gemacht haben.
Waren wir so schlecht? Sind die Anderen so viel besser?
Auf diese Frage wird es meiner Meinung nach keine plausible Antwort geben.
Sehr wichtig ist auch noch, was Willi auf der BV gesagt hat:
Wir sind hier ein seit Jahren zusammengewachsenes
Team und jeder konnte mit seinemWissen dieses Team unterstützen,
das ist nun auch vorbei denn wenn
das Team nicht geschlossen mitgeht bleibt nur noch
der Einzelkämpfer über und dasWissen über Unsere Fertigung auf der Strecke.

HPS das neue Schlagwort.
Herr Müller und ich habendaran geglaubt und versucht,
Euch in Workshops zu überzeugenund zu motivieren.
Wir waren immer der Meinung,
dass es weitergehen wird und das haben wir Euch auch vermittelt,
aber wir mussten feststellen, das wir nach unserem Gefühl
nur ausgenutzt wurden,um die Arbeitsmoral aufrecht zu halten.

Ich glaube weiterhin noch an die BMG und die Belegschaft
und das wir eine reelle Chance gehabt hätten
diese Firmawieder flott zu machen.
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit
und ich hoffe das jeder von Euch seinen Weg gehen wird,
denn Ihr habt es verdient.GrußD. Zirbes

Danke Dirk.
Als "Werkzeugeinbautechniker"habe ich ja hautnahmiterlebt
was Dein Team alles auf die Beinegestellt hat.
Du hast unsere Arbeit und unser Wirken präziese beschrieben.
Der Produktmusterraumzeugt von der
Vielfalt unseres Leistungsvermögens.
Wären die Ideen zu Vermarktung unserer Produkte
auch so vielfältig gewesen stünde die BMG 2006
auf einem anderen Podest. (W.Ruhs)



Was nützten volle Auftragsbücher,
wenn das zu verarbeitende Material nicht zur Verfügung steht,
und keine Halbteile vorhanden sind? Wer
koordiniert wann, was wo, mit welchem Personal gefertigt wird?

Es ist das BMG - Team
Hartmut Voigt u. Vertretung Holger Sorge (Kalkulation)

Ob ihre Pläne und Terminwünsche realisierbar sind,
wird Täglich mit den Produktionsmeister,
Technikleiteru. den Vorarbeitern besprochen.
Kurze Infowege und Notfallpläne verhindern, daseine
unvorhergesehene Mitarbeiterabwesenheitoder eine ungeplante
( Maschinen aber auchWerkzeug) - Reparatur einen möglichen
Terminverzugzur Folge haben.
Hartmut Voigt A-Team will aus dieser Perspektive
eine Bestandsaufnahme darstellen und sich bedankenfür das,
was von uns allen geleistet wurde.
Hier folgt sein (mir Handschriftlicham 07/04/2006 übergebener)
Kommentar.(WR)

Hiermit möchte ich mich den Ausführungen des
Herrn Müller QPanschließen und noch einiges von mir hinzufügen.
Durch die Verbesserungen in der Produktion und im Ablauf,
haben wir es geschafft, in der Zeit von April bis September
des Jahres 05 gute Werte zu produzieren.
Dies geschah durch hohe Stückzahl pro Schicht,
kurze oder keine Störzeiten dadurch keine Nachtschicht,
wenig Aushilfen (trotz Urlaub) und , und , u……..
Aber leider von Okt. bis Dez. können wir keine gutenWerte produzieren.
Es fehlen halt die relevantenAufträge. – Die da sind,
haben kleine Stückzahlen.
Anläufe bringen keine volle Leistung.
Ersatzwerkzeuge u. Maschinen sind nicht fit (Investitionen)
Wie soll man sich da beweisen trotz der vielen Verbesserungen
und kaum vorhandenen Kapital (Investitionen),- obwohl Ideen da waren.
Wo lag das Problem? Auftragsmangel oder Produktivität?
Wie wollte man das Problem lösen?
Wer sollte das „oben“lösen?
Wer war verantwortlich?
Was war die Konsequenzdaraus?
Warum hat man nicht gegengesteuert?
Wollte man nichts dagegen tun?
Fragen über Fragen
(die jetzt leider auch nichts mehr helfen)aber oft gestellt werden.

Die Dummen sind wir.
Wir sind ein gutes Team und hätten
noch mehr bewegen können und auch wollen.
Zum Abschluss möchte ich mich bei allen Mitarbeitern bedanken,
für euren Einsatzwillen, die Flexibilitätund Leistungsbereitschaft.
Aber vor allen Dingen der wirklich gute Zusammenhalt,
obwohl ich euch ständig angetrieben,
angemeckert und rumgenörgelt habe.
Macht weiter so. – Ihr seid toll!
Nochmals Dank für fast 28 Jahre,
dass ich mit euch arbeiten durfte.

Hartmut Voigt

Danke für dieses Lob an alle Mitarbeiter.

Wednesday, March 29, 2006

Brief der Belegschaft von 30.03.06

Diesen Brief verfasste die seit vielen Jahren
bei der BMG beschäftigte

Betriebsrätin Sevim Kubat.
Sie hat ihn bei der Betriebsversammlung
am 30.03. 06 persönlich vorgelesen.
Dieser Brief fand die Zustimmung der gesamten Belegschaft.
Er spiegelte präzise die Sorgen, Zukunftsängste
und Stimmung der Belegschaft wieder.


Sehr geehrte Geschäftsführung

Die Bekanntgabe, dass die BMG zum Jahresende 2006
geschlossen wird, aus ihrer Sicht aber teilweise „NUR“
nach Öhringen und Landshut verlagert wird,
wo ca. 50-70 qualifizierten Mitarbeitern ein
Übernahmeangebot gemacht wird, tröstet uns wenig.
Die Mitarbeiter sind zutiefst schockiert.
Seit dem herrschen schlaflose Nächte,
Übelkeit, Magenkrämpfe und Existenzängste.
Mit diesen Symptomen konzentriert zu arbeiten

ist die Hölle, zumal wir noch ein ¾ Jahr vor
uns haben.

Sicher werden sich auch einige Mitarbeiter bereit erklären
- auch wenn es keine leichte Lebensentscheidung ist-
die Stellenangebote anzunehmen. Einige werden vielleicht
das Glück haben in dieser Umgebung (BS)eine Stelle zu finden.
Für den Rest sind erhebliche Nachteile in ihrer Lebensplanung
Vorprogrammiert. Das Leben ist so hart und ungerecht,
aber meistens trifft es die „kleinen Fische“
Trotz, das in den letzten Jahren, Prämien gesenkt,
Urlaub verschoben,immer mehr Personal abgebaut
und der Leistungsdruck angehoben wurde.
Es mangelt nicht an Qualität, nicht an Leistungsstärke,

nicht an Flexibilität die Mitarbeiter geben alles!
Trotzdem ist das Lob und der Dank,
für viele -„Arbeitslosigkeit“ zum 1.1.07
Nicht nur die BMG stirbt nach 103 Jahren.
Zum Jahresende sterben viele Träume, Wünsche, Ziele
(vielleicht sogar der Lebenswille von einigen).

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Eins sollte jeden bewusst sein, wenn wir uns spätestens zum
Jahresende, von der BMG verabschieden,
können wir - ohne schlechtes Gewissen,
mit aufrechtem Gang und erhobenem Kopf,
die Firma verlassen, weil wir Qualität Flexibilität
und Leistung vollbracht haben.


Es ist die Sache der Verantwortlichen, wie sie es mit ihrem
Gewissen vereinbaren können, die Zukunft vieler Mitarbeiter
Des Standortes Braunschweig zu verbauen.

Danke fürs zuhören


Noch nie habe ich bei einer BV so eine gespannte
Aufmerksamkeit erlebt. Nachdem
die sichtlich bewegte Belegschaft – mich eingeschlossen –
ihre Fassung wieder erlangt hat, wurden diese vorgetragenen
Zeilen mit begeistertem Beifall bedacht.
(anm. W.Ruhs)

Monday, March 27, 2006

Lob von BMG-Kunden und Vertriebsleitung

Im Herbst 2005 wurden erfolgreich die Weichen für
die Produktion 2006 gestellt. Mit diesem Aushang
bedankte sich der

Vertriebsleiter Udo Steinwender
für einen ungewöhnlichen Kraftakt der Belegschaft.


Diese erbrachte Produktionsleistung aller Beteiligten

macht die Ausnahmestellung der BMG auf dem
stark umkämpften Europäischen

Dosenmarkt deutlich.
.
.

Aushang
Information an alle Mitarbeiter


Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Mitarbeiter
und Abteilungen ist es uns gelungen unseren Kunden
Lambertz mit ca. 250.000 Dosen auszuhelfen.
Diese wa­ren bei unserem Italienischen Wettbewerber
Docorbox bestellt, wurden aber nicht geliefert.
Decorbox hat akute Liquiditätsprobleme
und Lieferzusagen nicht eingehal­ten.

Lambertz ist uns sehr dankbar für die sofortige
Hilfestellung und wird dieses bei der Auftragsvergabe
für 2006 positiv vermerken.
Wir rechnen jetzt fest mit entsprechen­den Aufträgen.
Mit dieser Flexibilität konnten wir uns auch deutlich
gegenüber unse­rem Wettbewerber Crown absetzen,
denn Crown hatte zwar die Lithos genehmigt im Hause,
konnte aber nicht so schnell liefern wie wir mit für
uns komplett neuer Litho, Andruck etc.

Vorige Woche hatten wir Besuch von unserem Großkunden
Miller. Wir sind in der Vorbereitung der Gespräche für 2006
und versuchen mit kreativen Ansätzen in Form von
Material und Dekor den Kunden erneut für uns zu gewinnen.

Von unseren Be­mühungen, dem Betrieb und der
Werksbesichtigung nimmt der Kunde positive
Ein­drücke mit und wir hoffen gemeinsam mit
unserm Kunden Miller auf ein gutes Weih­nachtsgeschäft
in den USA. Der gute Abverkauf der diesjährigen
Dosen ist die Basis für den Bedarf an Dosen in 2006.
Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit!

Vertrieb
Udo Steinwender

Die Folgeauftäge haben wir 2006 bekommen.
Wir richten dafür gerade ein neues Werkzeug ein.
Die Miller - Aufträge bearbeiten wir zur Zeit.
07/04/2006 W.Ruhs

Dieser Link führt zu
Kundenlob aus ganz Europa
für die BMG (Made in Braunschweig)

Sunday, March 26, 2006

Links zu :Jobsuche ,Bewerbung, Mobilität ,Tipps, Landshut,Huber

Gesetzliche Grundlagen
Betriebsverfassungsgesetz (BVG §613a)
http://www.ratgeberrecht.de/normen/BGB/norm/P613a.html
.
Ifoquelle.de eine HP rund um Arbeit und Leben im Job

.
.
Tarifvertrag Betriebszugehörigkeit Kündigungsfristen
Bewerbungstipps Arbeitszeugnis
http://www.jobware.de/ra/js/ku/2.html
.
.
.

Was verliert die Region Braunschweig wenn die BMG geschlossen wird!!!


<<<<<(bald nie mehr
Made in Braunschweig???)

Braunschweiger
Metallverpackungs-

Gesellschaft
BMG schließt 12/2006


Was bedeutet das für

Braunschweig
und die Region!






(von Wilhelm Ruhs BMG-Mitarbeiter
seit Jan.1994)

Zeitungsberichten zufolge
verlieren 110 (109) Beschäftigte
ihren Arbeitsplatz.
Wie bedauerlich wie schade schon wieder eine
Firma weg aus BS.Leider sind wir Machtlos gegen die Konzernpolitik
in anderen Regionen. bla..bla..bla....... wir sind nicht die Schuldigen.
So wird eine Firma nach der anderen Schulter-zuckend
von der lokalen Presse und den örtlichen
Industrie, Kultur und Wirtschaftverbänden abgehakt.

Man sieht in diesen Firmen nur eine Bratwurstbude die eben
jetzt woanders ihr Würstchen grillt.
Scheinbar sehen es örtliche Kommunalpolitiker genau so.
Sie sonnen sich in dem Erfolg - BS wird Stadt der Wissenschaft !!!
Was bedeuten da einige 100 Arbeitsplätze die in den letzten
3Jahren vernichtet oder aus der Region verlagert worden sind.

In der Statistik sind es „nur 109 Arbeitsplätze“ bei der BMG
aber was bedeutet es wirklich?

In Wirklichkeit sind es 109 Haushalte
und ihre Angehörigen.
Partner, Kinder, Großeltern, Pflegebedürftige ....

also rund 200 – 300 Personen!!- die ihre
Lebensplanung und ihr
Konsumverhalten überdenken müssen.


Sollen wir jetzt ein neues Auto kaufen?
Einen Kredit aufnehmen?
Reisen, Urlaub, Renovierung ?
Familienzuwachs planen?
Können wir unser Kind noch studieren lassen?
Jetzt noch eine Eigentumswohnung?
Den Zahnersatz ?
Medizinische Behandlung?

Alles und jedes wird zum Nachteil der Region
zurückgeschraubt und aufgeschoben.

Zulieferbetriebe der BMG verlieren einen Zahlungskräftigen Kunden.
Für kleinere Betriebe ein herber schlag. Vielleicht muss er ebenfalls
Mitarbeiter Entlassen? Diese Umstände treffen jeden, der seinen
Job verliert ob in BS oder sonst wo.

Doch Braunschweig hat mit der
Schließung der BMG noch mehr zu Verlieren!!!

Sie verliert ein nicht
reproduzierbares Industriekulturgut!
Es ist die Einzigartigkeit der


>Braunschweiger <

Schmuckdosenbaukunst!!!

warum ist das so bedeutsam und schwerwiegend?
Als langjähriger Mitarbeiter der BMG möchte ich
das genauer erläutern.

War früher der Bergbau im Harz ein
Garant für Wohlstand,
So war es für Braunschweig beginnend vor 120 Jahren
die Konservenindustrie.
Firmen wuchsen wie Pilze aus dem
Boden und sie benötigten Blechdosen zu Konservieren.
Es entstanden also Firmen wie Schmalbauch (später Schmalbach)
Wehrstedt & Söhne (Webra) Grimm, Wunderlich,
Fricke u. Nacke, und vor
103 Jahren auch die Fa Fricke und Faust
heute die. Braunschweiger
Metallverpackungsgesellschaft BMG


Diese Firmen benötigten Maschinen.
Firmen wie Lanico, Karges – Hammer, Klinkhammer, Herbort
Clemens & Vogel um nur einige zu nennen.

Sie waren der Garant für Arbeitsplätze und
Wohlstand also Braunschweigs Goldgruben.
Viele Firmen sind verschwunden der Rest
kämpft um seine Existenz. So auch die BMG

Fast jeder Braunschweiger hat Angehörige die in irgendeiner dieser
Firmen gearbeitet haben oder er ist selbst dort noch beschäftigt.

Bei der Firma Webra hatte mich 1972
(gerade als Werkzeugmacher ausgelernt)
mein Schwiegervater Rudolf Schubert untergebracht.

Er war dort Meister im Firmeneigenen Maschinenbau.
Es wurden Konservendosen aller Durchmesser -
Variationen gefertigt.


Ich erlebte die Entwicklung von der Handarbeit
bis zur Vollautomatisierung sogar Aufreißdeckel

auf selbst konstruierten Maschinen wurden zuletzt gefertigt.

Nach einer eindrucksvollen 100 Jahrfeier im Waldhaus Ölper
wurde die Firma an Züchner verkauft. Sie fusionierte mit CMB

dann wurde sie Dez.1993 geschlossen.
(BZ berichtete damals ausführlich)
Nach 21 Jahren verlor ich meinen Job. 69 Arbeitskollegen ebenfalls.
(Damals kam noch der Oberbürgermeister

Steffens und hat uns Mut gemacht)
Braunschweig verlor die letzte reine Konservendosenfabrik.

Wo sollte man hin als 40-Jähriger Vater
einer Fünfköpfigen Familie?
Die BMG war die letzte Rettung
einen ähnlichen Job zu bekommen.

Nach mehreren Anläufen gelang dies auch.
Dort erlebte ich eine Überraschung.
Warum?
In der BMG wurden Weißblechtafeln
selbst bedruckt, geschnitten und auch zu unrunden
Dosen geformt.
Jeder dieser Schmuckdosenserien
waren Kunstwerke, wie ich sie immer schon
in Kaufhausregalen bewundert hatte.
Der Chem.-Techn, Bereich war mir vertraut
Neu für mich war einfach diese Vielfalt
der Möglichkeiten im Schmuckdosensektor.

Es war - und ist noch faszinierend,dabei zu sein
diese Maschinen einzurichten und das fertige Produkt
in allen Designvariationen in Geschäften als
Konfekt, Tee, oder Kaffeedose wieder zu finden.


Die Möglichkeit irgend eine Fotografie auf eine
Dose zu zaubern, hat etwas magisches.
Tiermotive, Landschaften,
Menschen, Schriften, - so ein Job begeistert!
Ob automatisiert, oder auf Einzelhubpressen gestanzt
und zu Schmuckbehälter geformt,
ist jedes Neuprodukt mit einem Erfolgserlebnis behaftet,
wenn es nach einem Probelauf in Serie geht.
Manchmal auch nur als wenige Muster für
Kunden, Messen und Ausstellungen.

Das ist einzigartig in Norddeutschland
es ist der Letzte Betrieb seiner Art.
Die befähigten Mitarbeiter und die gesamte
Herstellungstechnologie, gehen
unwiederbringlich verloren.

Schüler, Maschinenbau Studenten ,Praktikanten,
Lehrer, Technikinteressierte, Chronisten
niemand kann mehr die Entstehung
einer Technologie kennen lernen, die Braunschweig einst
Wohlstand gebracht und das Wirtschaftswunder
ermöglicht hat.

In Kulturbewussten Regionen würden jetzt
alle Alarmglocken Läuten.
Im Harz erhält man Gruben um der Nachwelt die Erzförderung
zu zeigen.

Wolfsburg hat sein Automuseum.
Gifhorn sein Mühlenmuseum.
Braunschweig steht mit leeren Händen da.

Noch könnte die BMG einen Werbeträger für
Braunschweig herstellen.
Eine Dose mit dem Schloss oder anderen Hist. Bauten,
Fanartikel für Eintracht u.a. Vereine.
> Präsentation von jeglicher Art und Form.< >Die Ideen sind unerschöpflich!<

Noch wäre es möglich dieses
einzigartige Industriekulturgut BMG
zu bewahren, und die Technik auszuschöpfen.
Die wirtschaftliche Talsohle ist durchschritten, die BMG
hat Aufträge!


Niemand versteht, warum man jetzt die BMG schließen will.
Man will bar jeder Vernunft, - hier in Braunschweig dieses
Kulturgut beseitigen!
Made in Braunschweig wird dann nie mehr durch die
Schmuckdosenbaukunst geben!!!!

Nur ein Wunder oder der Denkmalschutz,
könnte diese Firma, die auf einer
symbolischen roten Artenschutzliste steht
bewahren.

Das LEISTUNGSPROFIL der BMG

BS16/04/2006
Wilhelm Ruhs





Thursday, March 23, 2006

Nachrufseite Peter Tautz



Willi Ruhs 19/04/2006
Was war Peter für mich, mit dem ich 12 Jahre
den Berufsalltag bei der BMG geteilt hatte?

Ein weitsichtiger Gelehrter sagte einmal:
"Menschen sind wie Wege".

Peter war ein toller Weg!

Nicht steil, ohne Stolperstellen, mit
erfrischenden Quellen bestückt.
Er wurde von mir
gerne begangen, weil er Ablenkung bot
und doch sicher zum Ziel führte.
Wenn mal ein Hindernis da war,
existierte auch ein Warnhinweis.
Darauf konnte man sich bei Peter
verlassen. Mit Brücken war er auch
bestückt. Alltagsprobleme meisterten
wir so gemeinsam.
Aber leider kannte ich den Weg nicht in
voller Länge. Dann hätte es mich vielleicht
nicht so überrascht und schockiert
das der Zugang plötzlich nicht mehr
existiert. Nur noch die Linie auf einer Karte
zeigt an wo er gewesen ist. Es wird lange dauern
bis ich einen gleichwertigen finden werde.
Und doch wird es nie mehr der Weg sein,
so wie ihn Peter gelebt
und ausgefüllt hat.

15/5/06
Am 15/05/06 fand die angekündigte Urnenbeisetzung
von Peter Tautz statt.
Unter großer Anteilnahme, auch ehemaliger Mitarbeiter
der BMG und dem früheren Geschäftsführer Herrn Fischer
hatten wir Gelegenheit uns von Peter in würdigem und
angemessenen Rahmen zu verabschieden
.

Mit einem Puzzele hatte die Rednerin Peters Leben
verglichen von dem wir nur einen Teil wahrgenommen haben.
Von Peter hatten wir nur die Fassade gekannt.
Den liebenswerten hilfsbereiten Kollegen.
Sein Innerstes aber hatte er vor uns verborgen.
Die letzten Jahre auch vor seinen engsten Freunden.
Er hatte die Wurzeln zu seinen Freunden gekappt.

Das er nur noch Halt bei einem Menschen suchte,
von dem er enttäuscht wurde war ihm, neben anderen
unerfreulichen Entwicklungen, Grund genug
sich von den Lebenden zu Verabschieden.

Von dieser Entwicklung sind wir jetzt noch tief betroffen,
bewirkt hat es aber gleichzeitig einen
einprägsamen Lernprozess für unser Leben.
Jeder hat persönliche Niederschläge zu verkraften,
Gesundheitlich, Beruflich, Materiell oder Partnerschaftlich.
Aber niemals darf das der Grund sein sich zu Isolieren.
So wie ein Baum ohne Wurzeln seine Standfestigkeit verliert,
so verliert sie der Mensch, wenn er sich von seinen Freunden
zurückzieht, und er sich niemandem offenbaren will.
Dieses Fazit habe ich jedenfalls für mich Persönlich
daraus gezogen. Peters Weg war kein Ausweg.
Er war auch nicht vorgezeichnet. Dieser Weg war eine
Sackgasse in die er sich trotz Warnungen
verirrte und darf uns niemals als Vorbild dienen.

Monday, March 20, 2006

"Henning"

.
Wie ich
Henning
gekannt und erlebt habe
.
Henning habe ich noch in der Frankfurter Str.
kennen gelernt.
Er hat mich mit den Besonderheiten der
Stanz u. auch Gummiermaschinen vertraut gemacht.
Vieles war mir schon von Fa. Wehrstedt bekannt.
Aber die besonderen Feinheiten der BMG- Maschinen
hat mir eben Henning gezeigt.
Seine Spezialmaschine war der 50t – Stanzautomat und
die Nachgeschaltete Gummiermaschine mit den
Magnetstapelvorrichtungen. Keiner hat ihm da was
vorgemacht.
Samstags wenn die Maschinen fertig gerüstet waren
haben wir im Hinterhof gegrillt.
Zusammen haben wir geschuftet wenn Bedarf war
aber auch einiges locker angehen lassen wenn alle
Arbeit getan war.
.
Der Firma an der Frankfurter Str.
hat er immer nachgetrauert.
Letztlich haben wir uns aber auch in den neuen
BMG-Räumlichkeiten der Carl Giesekestr. eingelebt.
.
Seinen Vater habe ich nicht mehr kennen gelernt.
Ebenfalls Mitarbeiter der BMG hat ihn der Tod viel
zu jung aus dem Leben gerissen.
Henning hat dieses
Ereignis zu einem nachdenklichen Menschen gemacht.
Fragen zum Sinn des Lebens und überhaupt zum Tod
hat er mit mir erörtert.
.
Andererseits hatte er aber auch
Hobbys u. Vorlieben die ihn begeisterten.
Zum einen waren es die Rolling Stones
zum anderen nostalgische Fahrräder,
die er mit viel Liebe zum Detail
restauriert hatte.
Er gönnte sich auch hin u wieder ein
Rock – Live Konzert.
Anlässe zum Feiern mit seinen
Kollegen hat er gerne mitgenommen.
.
Urlaub machte er mit seiner Tina zumeist
in Südlichen Gefilden wie den Kanaren
oder auch bis Kuba flog er aus.
.
Die Basis für sein Leben war eindeutig
Seine Tina und unsere Firma.
Die BMG mit der
er sich neben seinen Hobbys voll identifizierte.
Seine Kollegen aus allen Werkstätten waren für
ihn wie Sprossen die eine Leiter zusammenhalten.

Es war es wie ein persönlicher Erdrutsch
als die Schließung seiner Existenzgrundlage
bekannt gegeben wurde.
Vergeblich hatte ich versucht
ihm Perspektiven aufzuzeigen. Er blieb jedoch
pessimistisch und konnte es nicht fassen,
das es zum Jahresende für uns alle in
Braunschweig keinen Job mehr geben sollte.

.
Fassungslos stehe ich nun nach der Nachricht von
seinen unerwarteten freiwilligen Ableben vor einem Abgrund.
So empfindet es auch die Belegschaft.
Die Brücke zu Henning ist weggerissen.

Zurück bleiben lähmendes Entsetzen, Ratlosigkeit
und Fragen nach dem Warum auch an sich selbst.
Hätte man es ahnen und verhindern können?
Wahrscheinlich nicht.
Es war sein einsamer letzter
- unergründlicher Weg.
.
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Wie Henning seiner Frau Bettina den
Arbeitsalltag schilderte und sie dadurch
Einblick in sein Berufliches Umfeld bekam,
hat sie in einem Brief geschildert.
Sie hat mir diesen Brief zukommen lassen,
damit ich diese Zeilen auf „Hennings Seite“
veröffentliche.
Gerne entspreche ich ihrer Bitte und gebe
hiermit ungekürzt den Wort und Satzbau
ihre Nachricht wieder.
.
.
Wie ich die
Kolleginnen und Kollegen
durch Henning
kennen gelernt habe.

Henning hatte eigentlich immer nach Feierabend
einige Geschichten oder Witze auf Lager, die am Tag
bei der Arbeit mit den Kollegen vorkamen.

Angefangen hat es morgens mit dem 8h Kaffee mit
Edmund bzw. Willi oder Ralf, wo die erste Pflicht
„das alles erst mal laufen soll“ erfüllt war.
Darnach wurden die hartnäckigen
Probleme angegangen.

Wenn zwischendurch
Hilferufe von den Kolleginnen
Carmen, Anna, Birgit
und vielen anderen Frauen
kamen war Henning schnell zur Stelle.

Sicherlich waren auch stressige Tage darunter.
wobei sich Henning immer riesig freute, wenn
am Ende alles gut lief.

Auch das Miteinander mit
den anderen Einrichtern
war für Henning wichtig.
Wenn Willi wieder am
Computer einige Tricks verriet
sprach er mit viel Bewunderung von ihm.

Aber auch Edmund hatte
Henning immer wieder
erstaunt.
Seine Geradlinigkeit
und Offenheit hat ihm
doch das eine oder andere wachsen lassen.
Schon morgens auf der Fahrt zur Arbeit
konnten sie über Gott und die Welt plaudern,
was dann bei der Heimfahrt nicht abriss.

Schalke und Klaus waren die gelassenen Kollegen
die nie etwas aus der Ruhe bringen konnte.

Aber auch die Werkstatt wo Berni
immer ein offenes Ohr hatte oder
in der Bodyabteilung bzw.
Schmuckdose gab es das eine
oder andere Gespräch ….. was sicherlich zu
einem tollen Betriebsklima beitrug!!!

Zum Abschluss
möchte ich als seine Frau
zum Ausdruck bringen das
Henning sich sehr wohl
in der Firma unter
allen Kolleginnen und Kollegen
gefühlt hat.
Er kam mit allen super aus und
hatte in der langen Zeit viel Freude.

Nur die Einschneidende
Veränderung der Firmenleitung
hat Henning entscheidend verändert.
Man sollte auch mal darüber nachdenken,
das Menschen für ihre Arbeit voll aufgehen
und alles dafür geben……..

Villeich könnte man das mit der Dankeskarte
im Internet veröffentlichen.
Leider kann ich es derzeit nicht selber.

Vielen Dank

Hier endet der
genaue Wortlaut des Briefes.
Es folgen die Worte der Dankeskarte

- Herzlichen Dank -

Für die vielen Zeichen der Liebe und
Freundschaft, die meinen lieben Mann
auf seinem letzten Wege dargebracht
wurde, hat mich tief bewegt.
Ich habe gespürt,
wie sehr Henning
geachtet wurde und das er nicht nur mir
unvergessen bleiben wird.

- Bettina Steinkopf -

Braunschweig im August 2006